Zero-Trust Security – der Schutz der Zukunft für IoT

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Das Internet der Dinge (IoT) hat unser Leben revolutioniert und uns Zugang zu unendlichen Möglichkeiten gegeben. Allerdings hat diese Entwicklung auch neue Herausforderungen in Bezug auf Cybersicherheit mit sich gebracht. Mit der stetig wachsenden Anzahl von internetfähigen Geräten steigt das Risiko von Angriffen und Datenlecks. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat sich die Zero-Trust Security für IoT als eine äußerst wirksame Methode erwiesen.

Firewalls waren gut, doch Zero-Trust ist besser

Die Zero-Trust-Technologie basiert auf einem Sicherheitsmodell, das davon ausgeht, dass man standardmäßig niemandem und keinem System vertrauen sollte. Dieser Ansatz hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, da er eine Möglichkeit bietet, Netzwerke zu schützen, insbesondere angesichts spektakulärer Datenschutzverletzungen.

Bisher haben Sicherheitsmodelle hauptsächlich auf Perimeter-basierte Verteidigungsmaßnahmen wie Firewalls und VPNs gesetzt, um Unternehmensnetzwerke zu schützen. Man ging davon aus, dass Personen innerhalb des Netzwerks vertrauenswürdig sind. Allerdings hat sich dieser Ansatz als anfällig für Angreifer erwiesen, die auf verschiedene Weise Zugang zum Netzwerk erlangen können, beispielsweise durch Phishing-Angriffe oder das Ausnutzen von Software-Schwachstellen.

Die Zero-Trust-Technologie verfolgt hingegen einen anderen Ansatz. Sie geht davon aus, dass alle Benutzer und Geräte, egal ob innerhalb oder außerhalb des Netzwerks, überprüft und authentifiziert werden müssen, bevor ihnen der Zugriff auf Ressourcen gewährt wird. Dies wird durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht, darunter Multi-Faktor-Authentifizierung, Netzwerksegmentierung sowie kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Netzwerkaktivitäten.

Unterschied zwischen Zero-Trust Security und Perimeter-basierte Sicherheit

Abb. 1: Unterschied Zero-Trust und Perimeter-basierte Sicherheit

 

Dynamische Sicherheit in allen Umgebungen

Einer der Hauptvorteile der Zero-Trust-Technologie besteht darin, dass Unternehmen von einem statischen zu einem dynamischen Sicherheitsmodell übergehen können. Anstatt sich allein auf einen Perimeter zum Schutz des Netzwerks zu verlassen, nutzt Zero-Trust verschiedene Sicherheitsebenen, die den individuellen Anforderungen jedes Benutzers oder Geräts gerecht werden. Dadurch wird es Angreifern erheblich erschwert, Fuß im Netzwerk zu fassen, da sie ihre Identität und Zugriffsrechte kontinuierlich überprüfen müssen.

Ein weiterer Vorteil der Zero-Trust-Technologie besteht darin, dass sie flexibel und skalierbar implementiert werden kann. Sie kann auf verschiedene Arten von Netzwerken angewendet werden, einschließlich lokaler, Cloud-basierter und hybrider Umgebungen. Darüber hinaus kann sie an die spezifischen Sicherheitsanforderungen verschiedener Organisationen angepasst werden, wodurch sie zu einer vielseitigen Lösung für Unternehmen jeder Größe wird.

Zero-Trust-Technologie erfordert eine Veränderung der Netzwerkarchitektur. Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, bei denen die Sicherheit auf Perimeter-basierte Verteidigungsmaßnahmen beschränkt ist, erfordert Zero-Trust eine dezentralisierte Sicherheitsarchitektur, bei der Sicherheitstechnologien und -maßnahmen in das gesamte Netzwerk integriert werden.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Architektur ist die Verwendung von Micro-Segmentierung, um das Netzwerk in kleinere, unabhängige Bereiche zu unterteilen und den Zugriff auf Ressourcen auf ein Minimum zu beschränken. Dies minimiert das Risiko einer Ausbreitung von Angriffen und ermöglicht es, den Zugriff auf Ressourcen auf ein Minimum zu beschränken.

Ein weiteres wichtiges Element ist die Verwendung von Cloud-basierten Sicherheitslösungen, die es ermöglichen, die Sicherheit über mehrere Standorte hinweg zu verwalten und zu überwachen. Vernetzt man bspw. mehrere Geräte an verschiedenen Standorten, kann die Sicherheit mit Zero-Trust für jedes Gerät einzeln gewährleistet werden. Dies ermöglicht es, schneller auf Bedrohungen zu reagieren und die Netzwerksicherheit zu verbessern. Bei Perimeter-basierten Sicherheitskonzepten gibt es auch einen Perimeterraum. Sind die Geräte nicht in diesem Perimeterraum, sind sie anfälliger für Angriffe. 

Micro-Segmentierung in Netzwerk-Umgebung

Abb. 2: Micro-Segmentierung im Netzwerk


Volles Vertrauen in IoT durch Zero-Trust Technologie 

Im Kontext von IoT-Lösungen können Zero-Trust-Technologien auf folgende Weise eingesetzt werden:

  1. Geräteauthentifizierung

    Geräteauthentifizierung ist ein wichtiger Bestandteil der Zero-Trust-Technologie, insbesondere im Kontext von IoT-Lösungen. Durch die Verwendung von digitalen Zertifikaten, PKI oder anderen Formen der Geräte-Identitätsverwaltung können Unternehmen sicherstellen, dass nur authentifizierte Geräte Zugang zum Netzwerk erhalten.

    Digital Zertifikate sind elektronische Dokumente, die die Identität eines Geräts oder einer Person bescheinigen. Im Rahmen der Geräteauthentifizierung wird jedem IoT-Gerät ein eindeutiges digitales Zertifikat ausgestellt, das die Identität des Geräts bescheinigt. Bevor ein Gerät auf das Netzwerk zugreifen kann, muss es sein Zertifikat vorlegen und dieses von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle (CA) überprüfen lassen.

    Public Key Infrastructure (PKI) ist eine Methode zur Verwaltung von digitalen Zertifikaten. PKI verwendet eine hierarchische Struktur von Zertifizierungsstellen (CA), die für das Ausstellen, Verwalten und Überprüfen von digitalen Zertifikaten für Geräte und Benutzer verantwortlich sind. PKI ermöglicht es Unternehmen, die Identität von Geräten sicher und effektiv zu verifizieren.

    Eine weitere Methode der Geräte-Identitätsverwaltung ist die Verwendung von proprietären Sicherheitsprotokollen, die vom Hersteller des IoT-Geräts bereitgestellt werden. Diese Protokolle ermöglichen es Unternehmen, die Identität des Geräts durch den Austausch von sicheren Schlüssel oder anderen identifizierenden Informationen zu verifizieren.

    Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, sicherzustellen, dass nur authentifizierte Geräte Zugang zum Netzwerk erhalten und dadurch das Risiko von Angriffen und Datenschutzverletzungen minimieren.

     

  2. Netzwerksegmentierung

    Durch die Segmentierung von IoT-Netzwerken können Unternehmen sicherstellen, dass jedes Gerät von anderen Geräten isoliert ist und nur Zugriff auf die erforderlichen Ressourcen hat.

    Netzwerksegmentierung bezieht sich darauf, das Netzwerk in kleinere, unabhängige Bereiche zu unterteilen, die sich gegenseitig nicht beeinflussen können. Durch die Verwendung von Micro-Segmentierungstechnologien können Unternehmen das Risiko einer Ausbreitung von Angriffen minimieren, indem sie den Zugriff auf Ressourcen auf ein Minimum beschränken.

    Ein Beispiel für die Anwendung von Netzwerksegmentierung in einem IoT-Netzwerk könnte die Isolation von produktionskritischen Geräten von weniger kritischen Geräten sein. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ein Angriff auf ein weniger kritisches Gerät nicht auf produktionskritische Geräte übergeht.

     

  3. Zugriffssteuerung

    Um den Zugriff auf IoT-Ressourcen zu steuern, können Zero-Trust-Technologien verwendet werden, um die Identität und Vertrauenswürdigkeit des Geräts oder Benutzers zu überprüfen, der den Zugriff anfordert. Dies geschieht normalerweise durch eine Kombination verschiedener Faktoren, wie z. B. die Überprüfung der Geräte- oder Benutzeridentität, Authentifizierungsmethoden wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) oder biometrische Daten.

    Rollenbasierte Zugriffssteuerung (RBAC) ist eine gängige Methode zur Zugriffssteuerung, bei der Berechtigungen basierend auf den Rollen und Verantwortlichkeiten von Benutzern oder Geräten definiert werden. Jede Rolle hat bestimmte Zugriffsrechte auf Ressourcen, und Benutzer oder Geräte werden diesen Rollen zugeordnet. Dadurch können Administratoren den Zugriff auf IoT-Ressourcen basierend auf den definierten Rollen steuern und sicherstellen, dass Benutzer oder Geräte nur auf die Ressourcen zugreifen können, für die sie berechtigt sind.

    Darüber hinaus gibt es auch andere Formen der Zugriffssteuerung, die in Verbindung mit Zero-Trust-Technologien verwendet werden können, wie z. B. attributbasierte Zugriffssteuerung (ABAC). Bei ABAC werden Zugriffsentscheidungen basierend auf den Attributen des Geräts oder Benutzers getroffen, wie z. B. Standort, Zeit oder Sicherheitsstatus.

     

  4. Kontinuierliche Überwachung

    Die kontinuierliche Überwachung von IoT-Geräten und -Netzwerken auf potenzielle Bedrohungen und bösartige Aktivitäten ist ein wichtiger Aspekt der Sicherheitsmaßnahmen. Zero-Trust-Technologien bieten Möglichkeiten, um solche Überwachungsprozesse zu implementieren und sicherzustellen, dass verdächtige Aktivitäten schnell erkannt und darauf reagiert werden kann.

    Eine der Hauptkomponenten zur kontinuierlichen Überwachung sind Intrusion Detection and Prevention Systems (IDPS). IDPS sind Sicherheitssysteme, die dazu dienen, potenziell schädliche Aktivitäten oder Angriffe auf Netzwerke und Geräte zu erkennen und darauf zu reagieren. Diese Systeme überwachen den Datenverkehr, die Ereignisse und die Aktivitäten in Echtzeit, um nach Anzeichen von Angriffen, Schwachstellen oder ungewöhnlichem Verhalten zu suchen. Wenn eine Bedrohung erkannt wird, kann das IDPS entsprechende Maßnahmen ergreifen, um den Angriff abzuwehren oder den Betreiber zu benachrichtigen, damit geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Zero-Trust in IoT Überblick

Abb. 3: Zero-trust und IoT Überblick


Durch die Verwendung von Zero-Trust-Technologien können Organisationen den Zugriff auf ihre IoT-Lösung sichern und mögliche böswillige Zugriffe oder Angriffe verhindern.

 

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Ralf Kölle CEO
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